Ganztagsschule für Neuenhagen

Veröffentlicht am 10.11.2011 in Bildung

Die letzte sozialdemokratisch geführte Bundesregierung hat Milliardenbeträge zur Verfügung gestellt, den Aufbau von Ganztagsschulen in Deutschland voranzutreiben. Überall in der Republik sind solche entstanden. Nicht so in Neuenhagen. Zwar hat die SPD dies vor Jahren beantragt, im Kultur- und Sozialausschuss ist dies aber auf Rat von Schulleitern gescheitert. Dies ist nicht verwunderlich. Nun ist die Diskussion in der Gemeindevertretung neu aufgekommen. Endlich, wenn auch um Jahre zu spät. Was spricht dagegen, eine der drei Grundschulen zu einer Ganztagsschule auszubauen. Am Anwahlverhalten der Eltern würde man sofort erkennen, was sich diese wünschen. Horte sind kein Ersatz für die Ganztagsschule. Es geht um Bildung, nicht nur um Betreuung. Zur Diskussion um die Ganztagschule lädt die SPD-Neuenhagen zu einem politischen Frühstück am kommenden Samstag, 12.11.2011, um 10 Uhr ins SPD-Bürgerbüro in der Thälmannstraße 32 a ein.

Thema wird ausgeweitet
Neuenhagen (MOZ) Den Kultur- und Sozialausschuss und den Finanzausschuss hatte die zum zweiten Mal fortgeschriebene Kindertagesstätten-Konzeption nach ausführlicher Diskussion mit großer Zustimmung passiert. In der Gemeindevertretersitzung gab es Widerspruch.
Damit hatte man in der Verwaltung offensichtlich nicht gerechnet, dass die 2. Fortschreibung der Kita-Konzeption in der Gemeindevertretersitzung ins Stolpern geraten würde. Vorsorglich war die Vorlage nicht zum Beschluss, sondern nur zur Lesung auf der Tagesordnung.
1999 war zum ersten Mal eine Kita-Konzeption beschlossen worden, um dem raschen Bevölkerungsanstieg und dem Zuzug junger Familien Rechnung tragen zu können. Sämtliche Vorhaben – Bau dreier Kindertagesstätten für kleine und Hortkinder – wurden abgearbeitet. Nun war es an der Zeit weiter zu denken.
Seit 2006 hatte sich die Situation verändert und die Konzeption wurde zum ersten Mal überarbeitet und angepasst. Der Zuzug wurde zwar geringer, die Einwohnerzahl aber stieg, weil viele Familien das zweite oder dritte Kind bekamen. Noch reichen die Plätze in den Kindereinrichtungen. Für jede Kita wurden die Betriebserlaubnisse bis zum Maximum ausgeschöpft, so dass nun die Zeit absehbar ist, wenn Plätze fehlen. In der Verwaltung wird damit gerechnet, dass spätestens 2014 eine neue Kita gebraucht wird. Dazu gab es bereits Pläne eines freien Trägers, der im Fachausschuss vorstellig wurde und dessen Vorhaben auf Beifall stieß.
In der Gemeinde hat dieses Thema allerdings erst spät die Runde gemacht. Parteien hatten zu Foren eingeladen und sind da mit Elternvertretern ins Gespräch gekommen. Dabei wurde der Wunsch nach einer Ganztagsschule – seit Jahren wieder einmal – laut ausgesprochen. Damit könnten Kita-Platzkapazitäten freigeräumt werden und Elternwünsche besser gerecht werden, begründete Michael Kluck (SPD) seinen Einwurf, die Konzeption weise Mängel auf. Ute Schönthal (Linke) schloss sich dieser Meinung an. Es hätten mehr Eltern gehört werden müssen, sagte sie und war ebenfalls der Auffassung, bei einer Ganztagsschule könnten Kita-Plätze frei werden.
„Es gibt derzeit keine Pläne zum Bau einer Ganztagsschule. Wenn man das diskutieren möchte, braucht es wenigstens zwei Monate“, erklärte Gunter Kirst, Fachbereichsleiter im Rathaus. Nachdem dann auch aus anderen Fraktionen die Forderung kam, dass Ganztagsschulen mit betrachtet werden müssten, erbaten Bürgermeister Jürgen Henze (parteilos) und Gunter Kirst eine Auszeit. Danach schlug Henze vor, noch im Dezember eine veränderte Konzeption vorzulegen. Die müsse aber aus Zeit- und Zuschuss-Bewilligungsgründen unbedingt die Mutter-Kind-Gruppe enthalten.
Über die Deckung des Fehlbedarfs – unter Einbeziehung einer Ganztagsschule – würde man dann im ersten Quartal des kommenden Jahres weiter diskutieren.
Sven Kindervater (Linke) forderte dann noch, dass aktiv auf die Eltern zugegangen werden müsste. Das war ein Kompromiss, dem die Gemeindevertreter folgen konnten.
Irina Voigt 09.11.2011 06:59 Uhr
Red. Strausberg, strausberg-red@moz.de

 

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