Zur Schuldebatte

Veröffentlicht am 10.03.2019 in Bildung

Der Kreis beabsichtigt in Strausberg ein neues Gymnasium zu bauen. Neuenhagens Bürgermeister erklärt, die Grundschule Fallada in Neuenhagen bleibt bestehen. So die überraschenden Meldungen, die man diese Woche lesen konnten. Was ist geschehen? Gab es nicht bis vor kurzem ganz andere Pläne?

Stimmt. Im Kreis wurde beschlossen, kein neues Gymnasium zu bauen, sondern die vorhandenen Standorte auszubauen. In Rüdersdorf geschieht dies auch zurzeit. Danach sollte das Einstein-Gymnasium in Neuenhagen weiter ausgebaut werden. Dazu benötigte der Kreis Flächen von Neuenhagen. Er war bereit, hierfür eine mittlere einstellige Millionenzahlung an Neuenhagen zu geben.

Dies war kein Geschenk. Vielmehr wäre der Ausbau des vorhandenen Gymnasiums natürlich viel preisgünstiger als ein Neubau. Verantwortlich dafür sind Synergieeffekte mit vorhandenen Einrichtungen insbesondere im Sportbereich.

Neuenhagen hätte für das Gelände ca. die Hälfte der Investitionskosten vom Kreis erstattet bekommen, die der Neubau der zu kleinen Fallada-Grundschule an einer anderen Stelle im Nordviertel gekostet hätte. Die Fallada-Schule ist nur eineinhalbzügig. Notwendig ist hier eine zweizügige Schule. Selbst für die eineinhalb Zügigkeit hat die Fallada Schule zu wenig Fachräume und Räume für den Teilungsunterricht.

Sowohl für den Kreis als auch für die Gemeinde Neuenhagen war dies ein sinnvoller Plan. Die Verhandlungen begannen noch unter dem damaligen Bürgermeister Henze. Da kam es überraschend, dass unter dem Bürgermeister Scharnke die Mitteilung kam, keine Fläche an den Kreis abgeben zu wollen.

Nun musste im Kreis umgeplant werden. Beschlossen wurde, in der S 5 Region ein neues Gymnasium zu bauen. Alle Städte und Gemeinden wurden angeschrieben, ob sie bereit sind, dem Kreis ein kostenloses Grundstück zur Verfügung zu stellen.

Vier Angebote aus Hoppegarten, Fredersdorf-Vogelsdorf, Altlandsberg und Strausberg sind eingegangen. Neuenhagen, Rüdersdorf und Petershagen-Eggersdorf haben kein Angebot gemacht.

Statt nun genau zu prüfen, welche der Standorte der Beste ist, wird nun vorschnell vorgeschlagen, in Strausberg zu bauen. Dort gibt es bereits drei Schulen, an denen man das Abitur machen kann. Überzählige Schülerzahlen gibt es dort nicht.

Ganz anders ist die Schulsituation im Schulplanbezirk zwei, zu dem Hoppegarten, Neuenhagen, Fredersdorf und Petershagen gehören. Es ist daher zu begrüßen, dass die vier Bürgermeister, unterstützt von Altlandsberg, sich gegen Strausberg und für den Schulplanbezirk zwei oder Altlandsberg ausgesprochen haben.

Schulen gehören da hin, wo die Schüler sind.

Das gleiche gilt für Grundschulen. Natürlich muss die Fallada-Schule zweizügig werden. Allerdings jetzt ohne die Mittel des Kreises. Wenn nicht, werden im Schnitt alle zwei Jahre Schüler abgelehnt werden. Die müssen dann auf die Schwanenteichschule und später auf die Schule am Gruscheweg ausweichen. Wie Grundschüler die dadurch entstehende Entfernung bewältigen sollen, ist völlig unklar. Mit dem „Reichelt-Dreieck“ und der Parkstraße stehen Ersatzflächen zur Verfügung.

Und was ist mit Oberschulen? In Fredersdorf und in Altlandsberg werden die bisherigen Oberschulen aufgegeben. Man braucht die Plätze zur Erweiterung der Grundschulen. An beiden Orten sind Ersatzbauten geplant, die größer sind, als die bisherigen. Dazu kommt, dass an der Grundschule in Hoppegarten ein zusätzliches Erweiterungsgebäude gebaut wird.

Auch Neuenhagen möchte am Gruscheweg eine weitere weiterführende Schule haben. Hier ist die Mehrheit der Gemeindevertreter aber gegen eine Verengung auf eine Oberschule. Vielmehr soll auch die Möglichkeit einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe geprüft werden.

Dann gibt es ja auch noch die Oberschule des IB in Neuenhagen. Diese wurde eingerichtet, als die Puschkin Schule in Neuenhagen nicht mehr angewählt wurde und geschlossen werden musste. Diese Schule kann auch noch weiter ausgebaut werden. Die SPD hat auch beantragt, das Schulgeld für Neuenhagener Schüler durch die Gemeinde zu übernehmen.

Nach dem Landeschulgesetz ist der Kreis für weiterführende Schulen zuständig. Selbst wenn sie von Gemeinden gebaut werden, muss der Kreis über die Abschreibung die Investitionskosten tragen, ebenso wie die weiteren Kosten.

Außerdem gibt es in Neuenhagen noch eine Förderschule des Kreises. Diese Schule mit gutem Ruf ist in einer alten Villa am Amselsteg. Sie ist mittlerweile zu klein. Der Kreis wird einen Neubau am Gruscheweg errichten.

Jürgen Hitzges

Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Gemeindevertreter in Neuenhagen.

 

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